Ideal wäre (Text)Kritik im ursprünglichen Sinne.
Kritisieren kommt schließlich von (unter)scheiden, trennen, und nicht von (be)urteilen oder bewerten, loben oder verdammen.
Eine Kritik ist damit immer relativierend; sie fragt: Was ist durch Unterschiede aufeinander bezogen und wie groß sind diese Unterschiede?
Dies kann rein beobachtend geschehen.
Bewertungen sind also nur eine Sonderform von Kritik.
Eine positive Bewertung sagt: Es gibt kaum einen Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit, zwischen Selbstbild und Fremdbild, zwischen Vorbild und Abbild, … Das Ziel und der Pfeil sind nur marginal voneinander getrennt.
Eine negative Bewertung sagt: Die Unterschiede sind groß, es gibt eine klare Trennung.
Essentiell, aber meist nicht beherzigt:
Für eine Bewertung muss immer erst kritisiert, also getrennt werden, sonst weiß man nicht, was überhaupt aufeinander bezogen werden kann und soll.
Ein subjektives Werturteil heißt: Der Urteilende unterscheidet nur zwischen sich und dem Text.
Ein objektives Werturteil heißt: Der Urteilende unterscheidet zwischen Allgemeinem und dem Text.
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